​RAG-Förderung für Landkreis-Projekte


Erneuerung der Waldschänken​ auf dem Wanderrastplatz Kammerforst

Waldschenken auf dem Kammerforst

Der Kammerforst-Festplatz besitzt eine lange Tradition im Waldgebiet der Hohen Schrecke. Wanderer nutzen gern diese Rastmöglichkeit als Start- und Zielpunkt für Ausflüge in die Region. Ziel war, den Kammerforstplatz durch fünf neue Waldschänken qualitativ aufzuwerten, um dem Besucher einen angenehmen Aufenthalt im Wandergebiet zu ermöglichen. Hierbei war natürlich auch die Wahl des Holzes wichtig. Als ausdauerndes Holz wählten wir einheimische Lärche, welche nachhaltig und ortsnah in der Region geschlagen wurde. Der grobe Zusammenbau wurde im „Umweltstützpunkt“ der GJS mbH in Weißensee getätigt. Eine umweltfreundliche Lasur (dreifach) gab dem Holz den letzten Schliff. 

Des Weiteren wurden die vorgesehenen Standplätze entsprechend vorbereitet, d.h. die alten Waldschänken wurden fachgerecht abgebaut und entsorgt. Die Standorte auf dem Kammerforstplatz wurden von Bauresten befreit. An den neuen Standplätzen wurden Unebenheiten beseitigt, Erde aufgebracht sowie Grassamen angesät. Pro Standpatz wurden je vier Steinplatten ausgelegt, um die Waldschänken bodenseitig vor Feuchtigkeit zu schützen. Die übrige Standfläche wurde für ein besseres Begehen der Fläche mit Splitt aufgefüllt. Nach dem Zusammenbau wurden die fünf Waldschänken per LKW 25 km weit von Weißensee nach Burgwenden transportiert, auf dem Kammerforstplatz aufgebaut und zur Nutzung freigegeben. Somit konnte die geförderte Maßnahme erfolgreich und zweckentsprechend umgesetzt werden. Wir hoffen, dass diese neuen Waldschänken unseren Gästen in der Hohen Schrecke wieder viele Jahre Freude bereiten und ihnen einen ansprechenden Rast- und Ruheplatz bieten. 

Der idyllisch gelegene Kammerforst ist seit 1994 ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen am Rande des Thüringer Beckens, das vor allem in südlicher Hanglage mit einer enormen natürlichen Vielfalt an einzigartiger Flora und Fauna aufwarten kann. Mit seiner zugänglichen Lage bietet er sich als idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in das Waldgebiet des Naturschutzgroßprojektes „Hohe Schrecke – Alter Wald mit Zukunft“ an. Als wichtiges Zugangstor zur Region erfolgt von hier die touristische Erschließung und koordinierte Lenkung der Besucherströme in das angrenzende Waldgebiet. Die steigenden Besucherzahlen dieser Region zeugen vom vorhandenen wirtschaftlichen Potential und bieten den Anrainergemeinden neue Möglichkeiten und Perspektiven.

Parkmöglichkeiten, ein Kinderspielplatz, eine geschlossene Feuer- und Grillstelle, sowie Wetterschutzhütten, Waldschänken, Sitzgruppen, Mülleimer und mobile Toiletten stehen kostenfrei zur Verfügung. Der Kammerforst ist ebenfalls Ausrichtungsort traditioneller Veranstaltungen, wie z.B. „Himmelfahrt am Kammerforst“ und dem „Hohe Schrecke Erlebnistag“. Eigentümer dieser Liegenschaft ist der Landkreis Sömmerda.

(Foto: GJS mbH Weißensee)


Errichtung einer Radwegweisung am Radwegenetz im südlichen Landkreis Sömmerda

Der südliche Bereich des Landkreises Sömmerda verfügt über ein umfangreiches und gut ausgebautes Radwegenetz auf ländlichen Wegen. Dadurch sind die anliegenden Kommunen an Erfurt und die Kreisstadt Sömmerda angebunden. Ebenso werden damit mehrere Verbindungen zwischen Laura-Radweg und dem Radring Erfurt hergestellt. Perspektivisch ist auch die Anbindung an die Thüringer Städtekette und zum Landkreis Weimarer-Land denkbar. Momentan ist dieses Wegenetz aber nicht mit Radwegweisung ausgestattet.

Der Landkreis plant die Beschaffung und Installation von Radwegweisung am Radwegenetz im südlichen Landkreis. Die Projektkoordination, Planung und Beschaffung erfolgen durch das Amt für Öffentlichkeitsarbeit. Die Beschilderung erfolgt nach der aktuellen Richtlinie zur Radverkehrswegweisung des Freistaates Thüringen. Die benötigten Eigenmittel wurden im Haushalt des Landkreises 2023 eingestellt. 

Der Projektstandort befindet sich im südlichen Kreis, auf dem Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Gramme-Vippach. Mit den zehn beteiligten Kommunen werden dazu Kooperationsverträge abgeschlossen. In deren Gemarkungen sollen an 47 Standorten Wegweiser errichtet werden. Die Maßnahme soll bis zum 4. Quartal 2023 abgeschlossen werden.

Die Qualität des Radwegenetzes ermisst sich aus den Faktoren Sicherheit, Fahrkomfort und Vernetzung von Radwegeinfrastruktur. Dazu trägt maßgeblich eine lückenlose und nach der aktuellen Richtlinie für Radverkehrswegweisung des Freistaates hergestellte Radwegweisung maßgeblich teil. Die Ausweisung mit einem adäquaten Verkehrsleitsystem dient der Steigerung der Attraktivität des Fahrrades als Verkehrsmittel im Landkreis Sömmerda. Den Bürgern im ländlichen Raum eröffnen sich dadurch vielfältige kulturelle und gesellschaftliche Angebote. Auch für die Freizeit ergeben sich neue, erweiterte Gestaltungsmöglichkeiten.

Der Landkreis lehnt sich in seinem Radverkehrskonzept aus dem Jahre 2021 stark an das RVK 2.0 des Freistaates Thüringen an. Darin sind die Ziele zur Förderung des Radverkehrs definiert. So sollen touristische Leitprodukte in die Streckenführung integriert und die Ausweitung des Alltagsradverkehr gefördert werden. Diesem kommt in Zukunft eine übergeordnete Rolle zu, da sich der fortschreitende demografische Wandel auch auf die Entwicklung der Nahmobilität auswirken wird. „Alltags- und Freizeitradfahrer nutzen in den ländlichen Räumen überwiegend die gleichen Verbindungen. Eine Verbesserung der Radwege und im Ergebnis der Wegebeziehungen kommt daher immer beiden Zielgruppen zugute.“ (Hunger, 2015). 

Laut der RVK 2.0 des Freistaates soll sich der Radverkehrsanteil am Modal-Split (Anteil eines Verkehrsträgers am gesamten Verkehrsmarkt) im gesamten Freistaat gegenüber dem 2008 ermittelten Wert bis 2025 auf 12 Prozent verdoppeln. „Dies fördert die nachhaltige Mobilitätsentwicklung, unterstützt den Umwelt- und Klimaschutz sowie die Gesundheits- und Bewegungsförderung, steigert die Lebensqualität und lässt Tourismus und Wirtschaft profitieren. (TMIL, 2018, S. 7). „Die Infrastruktur zum Radfahren muss sicher, komfortabel und als solche möglichst gut erkennbar sein, um mehr Menschen für die Nutzung des Fahrrades im Alltag zu gewinnen und bereits Radfahrende zu einer noch stärkeren Nutzung des Fahrrades zu motivieren (TMIL, 2018, S. 17).“ ​Da der Bau weiterer straßenbegleitender Radwege im Projektraum nicht zu erwarten ist, hat die Ausweisung des ländlichen Wegenetzes allergrößte Bedeutung.


Beschilderung Radwege_LOGOS.jpg

LOGO TMIL