Ackerbau
Den Landkreis Sömmerda prägen fruchtbare Lössböden, die den Ackerbau seit jeher begünstigen. Noch heute werden etwa 80 Prozent des Kreisgebiets landwirtschaftlich genutzt, davon 51 Prozent Getreide, 15 Prozent Ölsaaten, 8 Prozent Mais, 8 Prozent Sonderkulturen (z.B. Pfefferminze, Spargel, Hopfen und Erdbeeren), 3 Prozent Grünland und 5 Prozent Leguminosen entfallen. Die insgesamt rund 65.000 Hektar Nutzfläche werden von 205 Betrieben bewirtschaftet.
Tierhaltung
Zur Tierhaltung im Landkreis Sömmerda zählen die großen Milchviehanlagen ebenso, wie Rinder- und Schweinehaltungen, Legehennenbetriebe und Schafzüchter. Zum Stichtag 31.12.2016 gab es nach Angaben des statistischen Landesamtes ca. 13.800 Rinder, ca. 34.236 Schweine, ca. 2.800 Schafe und rund 105.000 Stück Hühner.
Die meisten Menschen haben noch nie eine moderne Stallanlage besucht und nur vage Vorstellungen, wie landwirtschaftliche Nutztiere heute gehalten werden. Dabei ist es den Verbrauchern wichtig, dass die Tiere ordentlich und anständig behandelt werden. Die Landwirte widmen sich dem Wohl der Tiere seit langem.
Sie sind gut ausgebildet, passen Haltungsbedingungen und Ställe ständig den neuen Erkenntnissen zur artgerechten Haltung an und kümmern sich 365 Tage im Jahr um ihr Wohlergehen. Dies tun sie nicht nur aus Verantwortungsbewusstsein, sondern weil der vernünftige Landwirt weiß, dass seine Tiere nur gute Leistung bringen, wenn sie sich wohlfühlen.
In modernen Stallanlagen haben die Tiere ständig Zugang zu Futter und Wasser und können sich so ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend versorgen. In vielen neuen Milchviehställen gibt es Massagebürsten und Klauenbäder, um die Tiergesundheit und das Wohlbefinden zu steigern. In modernen Schweineställen können die Tiere ihren angeborenen Spieltrieb an dafür aufgehängtem Spielzeug befriedigen.
Die Einführung automatischer Melksysteme kommt den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kühe nach Melkhäufigkeit und Melkrhythmus entgegen. Das führt zu weniger Stress für die Tiere, hat positive Auswirkungen auf deren Gesundheit und verbessert das Tierwohl. Zudem unterstützen moderne Technik und Datenerfassung nicht nur die Überwachung der Lebensmittelqualität, sondern auch die Beobachtung des Tierwohls und der Tiergesundheit.
Landschaftspflege und Umweltschutz
Seit den Anfängen der Sesshaftigkeit der Menschen in Mitteleuropa vor etwa 7.000 Jahren und dem Wechsel in der Nahrungsbeschaffung vom Sammeln und Jagen zu Ackerbau und Viehzucht haben Menschen ihre Umgebung tiefgreifend geprägt und verändert.
Die Umwandlung von ausgedehnten Waldlandschaften in Felder, Wiesen und Weiden, Straßen und menschliche Ansiedlungen führte zu Veränderungen in Flora und Fauna und eröffnete einer Vielzahl von Arten neue Lebensräume. Somit ist unsere heutige Umwelt ein von Menschenhand geschaffener Lebensraum und wird allgemein als Kulturlandschaft bezeichnet.
Heute gibt es viele Arten, die ohne diese Umgestaltungen in der Kulturlandschaft nie heimisch geworden wären.